Weißmainkraftwerk AG
1921 begann die Planung für das Weißmainkraftwerk. Die Idee zu diesem Projekt kam vom Münchner Ingenieur Karl Fischer. Erwähnenswert ist Oberregierungsrat Hans Dohn, der zu diesem Zeitpunkt wasserpolizeilicher Referent des Bezirks Berneck war. Er hatte wesentlich zur Verwirklichung der Pläne beigetragen. Schon während der Bauzeit gab es viele Probleme: Forstamt und Reichsbahn versuchten das Projekt zu verhindern, der Planer machte Fehler bei der Berechnung und die ersten Turbinen hatten einen Konstruktionsfehler und gingen kaputt.
Als das Projekt aus finanziellen Gründen zu scheitern drohte, wurde 1922 die 'Weißmainkraftwerk Röhrenhof Aktiengesellschaft' gegründet. Zu all den Problemen kamen noch "Millionenveruntreuungen" des damaligen Direktors der Bezirkssparkasse Berneck hinzu.
Schließlich siegte aber doch die Beharrlichkeit von Herrn Dohn und das Weißmainkraftwerk nahm seinen Betrieb auf. Während der zweijährigen Bauzeit sorgte das Projekt in Zeiten größter Not für die Beschäftigung vieler Erwerbsloser in der Region.
Rudolf Frenzel führte die Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG von 1924 bis 1956.
In den 1950er und 1960er Jahren war Johann Wildgruber Betriebsleiter im Weißmainkraftwerk und von 1956 bis 1966 gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Escherlich. Im Wohnzimmer seiner Privatwohnung im Weißmainkraftwerk wurden damals viele Amtsgeschäfte vollzogen, beispielsweise Eheschließungen.
Bis zum Jahr 2008 stand das Gebäude noch in seiner ursprünglichen Form, verlor dann allerdings bei den erforderlichen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen seinen historischen Charakter.
Sowohl die in vielerlei Hinsicht besondere Aktiengesellschaft als auch das Kraftwerk besteht heute noch und poduziert auf umweltfreundliche Weise Strom für die Region.