Schule in Escherlich und Röhrenhof
Auch ohne ein Schulhaus gab es schon Schulunterricht für die Kinder, allerdings nur in den Wintermonaten. Zum einen, weil die Lehrer meist selbst im Sommer als Taglöhner arbeiteten, zum anderen wurden auch die Kinder zur Arbeit auf dem Hof gebraucht. Die Röhrenhofer Schüler wurden um 1800 in Goldmühl[1] unterrichtet, die Kinder aus Föllmar beim dortigen Weber Johann Walther[2]. Der Unterricht beschränkte sich meist auf Lesen und nur selten wurde den Schülern Schreiben und Rechnen beigebracht.
Ab 1817 fand der Unterricht in Escherlich statt. Im Jahre 1818 wurde von der Gemeinde für den Unterricht eine Schulstube im Haus des Bauern Götz in Escherlich angemietet. Zu diesem Unterricht kamen die Schüler aus Escherlich, Föllmar und Röhrenhof (bis 1818 auch aus Brandholz und Zoppaten/bis 1838 auch aus Goldmühl).[1]
1841 kaufte die Gemeinde Escherlich vom Bauern Johann Götz einen Bauplatz in Röhrenhof, da in Escherlich kein geeigneter Platz gefunden wurde. 1842 wurde schließlich das Schulhaus mit Lehrerwohnung (Haus Nr. 10) gebaut und 1843 ein Garten angelegt. Aber auch nach dem Bau des Schulhauses herrschte weiterhin Raumnot - für Lehrer und Schüler.
Ein geplanter Erweiterungsbau wurde oft diskutiert, aber aus verschiedenen Gründen immer wieder verschoben. Erst 1901 wurde auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Schulhaus ein Schulsaal (Haus Nr. 13) erbaut.[3]
1937 wird die Schule offiziell in eine "christliche Gemeinschaftsschule" umbenannt - bis dahin war ihre Bezeichnung "evang. Bekenntnisschule", obwohl sie tatsächlich auch von katholischen Kindern besucht wurde[5]. 1962 wird aus der einklassigen eine zweiklassige Volksschule.[4]
Am 31.10.1968 wurde die Volksschule Röhrenhof aufgelöst und der Unterricht in den beiden damaligen Schulhäusern (heute Seniorenheim und Rathaus, Schulhausneubau 1974, heutige Sebastian-Kneipp-Volksschule) in Bad Berneck fortgeführt. Der bisherige Schulleiter in Röhrenhof, Oberlehrer Alfred Hoppert, wurde zunächst in Bad Berneck als Lehrkraft weiterbeschäftigt und wechselte dann als Rektor an die Volksschule Bischofsgrün. Die zweite Lehrkraft in Röhrenhof, Frau Hildegard Werner, blieb bis zu ihrer Pensionierung als Lehrkraft in Bad Berneck.[4]
Die beiden Schulgebäude wurden bis zur Auflösung der Gemeinde Escherlich im Jahre 1978 noch als Gemeindekanzlei verwendet bzw. wurde die ehemalige Lehrerwohnung im Schulhaus vermietet. Anschließend wurden die Gebäude verkauft und befinden sich seitdem in Privatbesitz. Das Schulhaus (Haus Nr. 10) wurde schließlich im September 2016 abgerissen und 2018 durch ein Wohnhaus ersetzt.
Lehrer in Escherlich
Nachfolgend eine Übersicht der Lehrer in der Schule in Escherlich bzw. Röhrenhof:
- 1817-1820 Georg Ernst Friedrich
- 1820-1822 Johann Christian Pohrer
- 1822-1825 Johann Christian Wirner
- 1825-1832 Friedrich Benjamin Julius Beyer
- 1832-1838 Johann Schöffel
- 1838-1842 Johann Eulenfeld
Lehrer in Röhrenhof
- 1842-1844 Nik. Roth (†1844)
- 1844 Christian Wirner
- 1844-1848 Kilian Greim
- 1848-1856 Christoph Schlee
- 1856 Winterstein
- 1856-1862 Heinrich Trendel
- 1862-1863 Georg Bauer
- 1863-1866 Georg August Eismann
- 1866-1869 Heinrich Hager
- 1869-1879 Konrad Schneider
- 1879-1883 Johann Georg Grötsch
- 1883-1887 Karl Wolfgang Hedler
- 1888-1889 Wilhelm Heyder
- 1890-1909 Erhard Hauck
- 1909-1920 Johann Pöhlmann
- 1920-1930 Hans Richter
- es folgten die Lehrer Künzel, Seelich, Michael Rausch und Frau Frach
- - 1951 Margarete Meckel
- 1951-1968 Alfred Hoppert
- 1962-1968 Hildegard Werner
Schulische Veranstaltungen
Am 02.08.1954 fand auch ein Wiesenfest im Anschluss an die Fahnenweihe vom Gesangverein Waldeslust statt. Auf dem Foto von 1955 ist im Hintergrund am linken Bildrand die Seilbahn vom Steinbruch der Fa. Küfner zur Verladestation in Röhrenhof zu sehen.
Mitte der 1950er Jahre gab es auch einen Schulfasching im Gasthaus Greiner: Beim Würstchenschnappen mit dabei sind Gerhard Mühlbauer, Peter Trepl und Gerda Budweg. Im Tanzen üben sich Gottlieb Zinnbauer, Betty Herrmann, Madeleine Müller, Gerhard Mühlbauer, Anne-Rita Birkelbach und Peter Trepl.